Wissenschaftler haben in Blattgemüse Spuren mehrerer Chemikalien gefunden, die zur Alterungs- und Korrosionsschutzfunktion in Autoreifen eingesetzt werden.

Aufgrund der normalen Abnutzung setzen Reifen unzählige kleine Gummipartikel frei, die in der Atmosphäre verbleiben oder in die Kanalisation und Gewässer gespült werden. In der Luft können diese Partikel die Wolkenbildung beeinflussen. Sie geben Verbindungen ins Wasser ab, die nachweislich für Wildtiere giftig sind.

Neue Forschungsergebnisse untermauern die zunehmenden Belege dafür, dass Autoreifen eine enorme Schadstoffquelle darstellen. Für diese Studie testeten Wissenschaftler Blattgemüse, das in der Schweiz, Spanien und Italien angebaut und in Schweizer Supermärkten verkauft wurde. Sie testeten auch Gemüse, das direkt von Ackerland in Israel geerntet wurde.

Reifeninhaltsstoffe wurden in 11 von 15 Proben aus Schweizer Supermärkten und in neun von 13 Proben aus israelischen Feldern gefunden. Zu den entdeckten Chemikalien gehörte 6PPD, ein Zusatz zur Verhinderung von Rissbildung, der sich in eine Verbindung verwandeln kann, die sich für Silberlachs als tödlich erwiesen hat. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht in Grenzen der Umweltwissenschaft.

Wissenschaftler sagen, Landwirte könnten Reifenzusätze einführen, indem sie ihre Pflanzen mit aufbereitetem Abwasser bewässern oder Klärschlamm als Dünger verwenden. Es ist auch wahrscheinlich, dass sich Partikel aus der Luft auf dem Boden absetzen. In Reifen verwendete Chemikalien werden von den Pflanzen aufgenommen und letztendlich vom Menschen konsumiert.

„Obwohl die Konzentrationen und die tägliche Aufnahme glücklicherweise relativ gering sind, sind Zusatzstoffe aus Autoreifen immer noch in Lebensmitteln enthalten“, sagte Co-Autor Thilo Hofmann, Forscher an der Universität Wien. „Da gehören sie nicht hin.“

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By rb8jg

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