Die Idee von Die Leistung ansonsten normaler Autos zu verbessern, hatte schon immer seinen Reiz. Schwarzhändler im amerikanischen Westen modifizierten ihre Pickup-Trucks während der Prohibitionszeit der 1930er Jahre, um der Polizei zu entkommen. Das Ergebnis war die Geburtsstunde des Hot Rods.
In den 1980er Jahren waren die aufgeladenen Limousinen das Ergebnis der Rennhomologation, die von den Herstellern verlangte, eine bestimmte Anzahl straßentauglicher Versionen ihrer Rennwagen zu produzieren, um konkurrieren zu können. Aus der Rallye-Homologation gingen auch heiße Fließheckmodelle hervor, mit verbesserten Versionen alltäglicher Fließheckmodelle, die sowohl preiswerten Nervenkitzel als auch praktische Funktionen bieten.
Während amerikanische Muscle-Cars in ihrem Heimatland immer beliebt sein werden und sich deutsche Performance-Limousinen weiterhin gut verkaufen, gibt es keine Hot Hatches mehr. Der Aufstieg von SUVs, die mangelnde Nachfrage nach kleineren Autos und die Elektrifizierung sind hierfür allesamt Schlüsselfaktoren. Doch mit dem neuen A290, einer modifizierten Version des neuen Renault 5, bringt Alpine ihn zurück, wenn auch in EV-Form.
Der A290 ist Alpines erstes neues Auto seit sieben Jahren und das erste Modell seiner völlig neuen Reihe vollelektrischer Maschinen. Es folgen der größere Crossover A390 und der neue A110, eine Elektroversion des berühmten Tiefbau-Sportwagens der französischen Marke. Der A290 ist laut Alpine „das heiße Fließheck des Elektrozeitalters“, und seine Anziehungskraft ist leicht zu erkennen. Er basiert auf der neuen AmpR Small-Plattform von Renault, die er mit dem neuen Renault 5 teilt. Er leistet in der GTS-Version 220 PS und wiegt 1.479 kg. Sein schärfster Konkurrent und ein weiterer elektrischer Hot Hatch ist der kommende Mini Electric John Cooper Works. Er leistet 254 PS, wiegt aber auch 1.670 kg, ein deutlicher Unterschied von 191 kg.
Routenüberprüfung
Das merkt man am Fahrverhalten des A290. Obwohl er das Grundgerüst des Renault 5 teilt, einschließlich der dünnen Batterie unter dem Auto, hat Alpine das Federungs- und Bremssystem komplett überarbeitet. Die Stoßdämpfer sind mit hydraulischen Anschlagpuffern ausgestattet, die für Komfort und Ansprechverhalten sorgen. Auch der Motorhilfsrahmen wurde komplett aus Aluminium gefertigt, um das Gewicht zu reduzieren. Außerdem gibt es vorne und hinten Stabilisatoren, die von Alpine entwickelt wurden, während eine Mehrlenker-Hinterachse für weitere Stabilität und Präzision sorgt.
All dies sorgt für ein sanftes Fahrgefühl, das fest genug ist, um sich sportlich anzufühlen, aber nicht zu hart. Es absorbiert Stöße gut und Sie erhalten viel Feedback über das Lenkrad. Im Sportmodus hat die Lenkung einen angenehmen Widerstand und fühlt sich überraschend natürlich an. Im Comfort- und Save-Modus wird die Lenkung leichter, um das Wenden in der Stadt zu erleichtern. Beim Schieben gibt es aufgrund des Vorderradantriebs natürlich ein gewisses Untersteuern, aber der Lift in der Kurvenmitte ermöglicht eine leichte Bewegung des Hecks, was dem Auto unter Druck einen verspielten Charakter verleiht.
Die 220 PS des Alpine liefern aus Kurven heraus einen guten Anfangsdruck, der jedoch schnell nachlässt und es an einem echten Nervenkitzel mangelt. Die 52-kWh-Batterie ist die gleiche, die auch im Spitzenmodell R5 zum Einsatz kommt, klingt aber ganz anders. Für den A290 gibt es „Alpine Drive Sound“, den Alpine mit der französischen Audiomarke Devialet entwickelt hat. Im Wesentlichen handelt es sich um ein surrendes elektrisches Geräusch, das angeblich eine verstärkte Version des natürlichen Geräusches des Elektromotors darstellt. Es ist nicht besonders inspirierend, gibt aber, ähnlich wie ein Motor, ein gutes akustisches Feedback und zeigt Ihnen an, wo der Halt ist, wenn Sie beschleunigen und abbremsen.
Was die elektrische Reichweite betrifft, beträgt die Reichweite des Alpine mit dem 180-PS-Modell bis zu 236 Meilen und mit dem 220-PS-Motor 226 Meilen. Der Mini JCW bietet mit 251 Meilen etwas mehr.