Große Radioblase in der Galaxie NGC 4217 entdeckt

Die Graustufen-Hintergrundkarte zeigt die JVLA-3-GHz-Radiokontinuumsemission im Halo von NGC 4217 mit einer Winkelauflösung von 7 Zoll. Bildnachweis: Heesen et al., 2024.

Ein internationales Astronomenteam hat Radiobeobachtungen einer Sternentstehungsgalaxie namens NGC 4217 durchgeführt. Die Beobachtungskampagne entdeckte eine große Radioblase im Halo der Galaxie. Über die Entdeckung wurde in einem am 23. September auf dem Preprint-Server veröffentlichten Artikel berichtet. arXiv.

NGC 4217 liegt etwa 61,6 Millionen Lichtjahre entfernt und ist eine nahe gelegene Spiralgalaxie, die Sterne bildet. Frühere Beobachtungen dieser Galaxie haben gezeigt, dass sie Dutzende absorbierender Staubstrukturen unterschiedlicher Morphologie enthält. Darüber hinaus wurde ein Radiohalo identifiziert, der sich bis zu etwa 16.000 Lichtjahre von der Sternentstehungsscheibe der Galaxie entfernt erstreckt.

Kürzlich nutzte eine Gruppe von Astronomen unter der Leitung von Volker Heesen von der Universität Hamburg in Deutschland das Jansky Very Large Array (JVLA) und das LOw Frequency ARray (LOFAR), um NGC 4217 im Radioband genauer zu untersuchen.

„Wir präsentieren neue Beobachtungen von CHANG-ES [Continuum HAloes in Nearby Galaxies—an EVLA Survey] Galaxie NGC 4217 im S-Band (2–4 GHz), die wir mit dem LoTSS-DR2-Archiv kombinieren [LOFAR Two-metre Sky Survey data release 2] Daten bei 144 MHz“, schreiben die Forscher in der Arbeit.

Die Beobachtungen ergaben eine sichtbare Erweiterung der Radiokontinuumsemission im nordwestlichen Halo von NGC 4217. Eine genauere Untersuchung dieser Emission ermöglichte es Heesens Team, eine sehr ausgedehnte schwache Komponente zu identifizieren, die zuvor der Entdeckung entgangen war.

Die Bilder zeigen, dass diese Komponente die Morphologie einer hellkantigen Blase hat, die sich bis zu einer Entfernung von 65.000 Lichtjahren von der Sternentstehungsscheibe erstreckt.

Dem Papier zufolge wird die Emission entlang der Wände der Radioblase von NGC 4217 mit einer leichten Vertiefung in der Mitte der Blase verstärkt. Der nordöstliche Rand der Blase ist besonders auffällig und die gesammelten Bilder deuten auf das mögliche Vorhandensein einer Muschel auf dieser Seite hin.

Die Studie ergab, dass die Skalenhöhen der Radioblase 19.200 bzw. 9.400 Lichtjahre bei 144 MHz und 3 GHz betragen. Daher sind sie um ein Vielfaches größer als die typischen Höhen von Radioblasen in Randgalaxien. Die gesamte Magnetfeldstärke der Blase in NGC 4217 wurde mit etwa 11 µG gemessen.

Darüber hinaus schätzten Astronomen, dass die Windgeschwindigkeit am Rand der Blase um etwa 300 bis 600 km/s zunimmt, was etwa der Fluchtgeschwindigkeit von NGC 4217 entspricht.

Dieses Ergebnis legt nahe, dass die Blase auf ihrer dynamischen Zeitskala von 35.000 Jahren um etwa 10 % der von Supernovae injizierten kinetischen Energie aufgeblasen werden kann. Allerdings stellen die Forscher fest, dass nicht die gesamte kinetische Energie zum Aufblasen der Blase genutzt werden kann, da große Anteile abgestrahlt werden können.

Weitere Informationen:
V. Heesen et al, CHANG-ES XXXIV: eine 20 kpc große Radioblase im Halo der Sterngalaxie NGC 4217, arXiv (2024). DOI: 10.48550/arxiv.2409.15449

Zeitschrifteninformationen:
arXiv

© 2024 Science X Network

Zitat: Große Radioblase in der Galaxie NGC 4217 entdeckt (5. Oktober 2024), abgerufen am 5. Oktober 2024 von https://phys.org/news/2024-10-large-radio-galaxy-ngc.html

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By rb8jg

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