Forscher zeigen Auswirkungen von COVID-19 und Klimawandel auf die Trinkwasserqualität in Berlin

Kredit: Wasserforschung (2024). DOI: 10.1016/j.watres.2024.121847

Ein Forschungsteam der Constructor University unter der Leitung des Geochemikers und Geowissenschaftlers Prof. Dr. Michael Bau sowie seiner ehemaligen Studentinnen Lea Krohn, Franziska Klimpel und Pauline Béziat stellte eine neue Studie zu den Auswirkungen von COVID-19 und des Klimawandels auf das Abwasser vor -Derivate im städtischen Trinkwasser in Berlin, Deutschland. Die Studie wurde veröffentlicht in Wasserforschung.

Mithilfe eines geeigneten Analyseverfahrens konnten die Forscher schnell und kostengünstig die Konzentrationen seltener Erdelemente im Berliner Leitungswasser bestimmen. Leitungswasser weist ungewöhnlich hohe Konzentrationen an Gadolinium auf, einem Seltenerdelement, das als Kontrastmittel bei MRT-Scans verwendet wird.

Kontrastmittel auf Gadoliniumbasis werden in das Gewebe des Patienten injiziert, das nach der Behandlung entfernt wird. Anthropogenes Gadolinium kommt daher im Abwasser vor und gelangt, da es nicht in Kläranlagen beseitigt wird, in Flüsse und Seen und dann in das Grund- und Trinkwasser.

In den derzeit beobachteten Konzentrationen ist anthropogenes Gadolinium für den Menschen nicht gefährlich, es weist jedoch auf das mögliche Vorhandensein anderer, giftigerer Substanzen aus dem Abwasser im Trinkwasser hin.

Die Studie ergab, dass der anthropogene Gadoliniumgehalt im Berliner Leitungswasser zwischen 2009 und 2021 im Durchschnitt um das 30-fache angestiegen ist und mittlerweile auch das Trinkwasser in den östlichen Bezirken der Stadt belastet hat.

In vielen Gegenden Berlins stammt mittlerweile fast das gesamte Gadolinium im Leitungswasser aus Kontrastmitteln, die für MRTs verwendet werden. Nach einem sehr starken und kontinuierlichen Anstieg reagierte die Zusammensetzung des Leitungswassers jedoch schnell auf den Rückgang der Anzahl von MRT-Untersuchungen während der COVID-19-Pandemiejahre, was zeigt, dass Leitungswasser schnell auf diese Änderung des Inputs reagiert hat.

Diese Ergebnisse zeigen, dass Gadolinium ein wirksamer und sehr empfindlicher Tracer zum Nachweis des Vorhandenseins von Substanzen aus Abwasser im Trinkwasser ist. Diese Xenobiotika werden in Großstädten wie Berlin, wo der Klimawandel zu einem Rückgang der Grundwasserressourcen führt, zu einer Herausforderung, da vorgeschlagene Minderungsmaßnahmen, wie z. B. die künstliche Anreicherung des Grundwassers durch Oberflächenwasser, unweigerlich zu einem Anstieg der aus dem Abwasser stammenden Substanzen führen werden im Trinkwasser.

Daher ist es dringend erforderlich, diese sogenannten abwassertransportierten Stoffe ins Trinkwasser, insbesondere in Berlin, zu überwachen, was mithilfe des anthropogenen Gadoliniums als Indikator zuverlässig und kostengünstig erfolgen kann.

Mehr Informationen:
Lea M. Krohn et al., Auswirkungen von COVID-19 und Klimawandel auf abwasserabgeleitete Substanzen im städtischen Trinkwasser: Hinweise auf gadoliniumbasierte Kontrastmittel im Leitungswasser Berlin, Deutschland, Wasserforschung (2024). DOI: 10.1016/j.watres.2024.121847

Unterstützt von der Constructor University

Zitat: Forscher zeigen Auswirkungen von COVID-19 und Klimawandel auf die Trinkwasserqualität in Berlin (2024, 2. Juli), abgerufen am 2. Juli 2024 von https://phys.org/news/2024-07 -impact-covid-climate-quality -berlin.html

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By rb8jg

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