von Xia & He Publishing Inc.

Cadmium-induzierte Veränderungen des microRNA-Expressionsprofils

(a) Allgemeines Diagramm des miRNA-Biogenesewegs. (b) Die wichtigsten Expositionswege gegenüber Cadmium und seine toxischen Auswirkungen. AGO, Argonaut; Cd, Cadmium; Exp5, Exportin 5; miRNA, microRNA; Ran/GTP, Ras-verwandtes Kernprotein/Guanosintriphosphat; RISC, RNA-induzierter Silencing-Komplex; TRBP, TAR-RNA-bindendes Protein. Bildnachweis: Mostafa Rezaei-Tavirani, Nasrin Amiri-Dashatan, Mehdi Koushki, Masoumeh Farahani

Cadmium (Cd), ein giftiges Schwermetall, wurde aufgrund seiner weit verbreiteten industriellen Verwendung und Persistenz in der Umwelt als bedeutender Umweltschadstoff identifiziert. Eine chronische Exposition gegenüber Cadmium stellt eine erhebliche Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, da es sich im Laufe der Zeit in verschiedenen Geweben anreichert und zu zahlreichen Krankheiten führt.

Aktuelle Forschungsergebnisse, veröffentlicht in der Zeitschrift Genexpressionhob die Rolle von microRNAs (miRNAs) bei den molekularen Mechanismen der Cadmiumtoxizität hervor. miRNAs sind kleine nichtkodierende RNAs, die die Genexpression posttranskriptionell regulieren und so eine Vielzahl biologischer Prozesse beeinflussen. Ziel der Studie ist es, aktuelle Erkenntnisse zur Cadmium-induzierten miRNA-Dysregulation und ihren Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf zusammenzufassen.

Schwermetalle werden in zwei Kategorien eingeteilt: essentielle und nicht essentielle. Essentielle Metalle wie Mangan spielen eine entscheidende Rolle in biologischen Prozessen, während nicht-essentielle Metalle wie Cadmium, Blei (Pb) und Arsen (As) bereits in geringen Konzentrationen toxisch sind. Diese Metalle können durch Einatmen, Verschlucken oder Hautkontakt in den menschlichen Körper gelangen und neigen dazu, sich in Geweben wie Knochen, Leber und Nieren anzureichern.

Insbesondere Cadmium hat eine lange biologische Halbwertszeit und ist dafür bekannt, oxidativen Stress, DNA-Schäden und Störungen des Zellstoffwechsels zu verursachen und zu verschiedenen Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenschäden beizutragen.

Die Exposition gegenüber Cadmium beeinflusst die miRNA-Expression über mehrere Mechanismen. Cadmium kann oxidativen Stress auslösen, der zur Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) führt, die wiederum die miRNA-Expression verändern können. Darüber hinaus kann Cadmium mit DNA und Proteinen interagieren und epigenetische Veränderungen verursachen, die die miRNA-Expression beeinflussen. Diese fehlregulierten miRNAs können normale Zellfunktionen stören, indem sie auf den Abbau oder die translationale Unterdrückung spezifischer mRNAs abzielen und dadurch kritische biologische Signalwege beeinträchtigen.

Zahlreiche Studien haben die Auswirkungen von Cadmium auf die miRNA-Expression in verschiedenen Zelltypen und Geweben dokumentiert. Beispielsweise wurde gezeigt, dass die Exposition gegenüber Cadmium die Expression von miR-221 erhöht, was mit Veränderungen im Immunsystem und einem erhöhten Krebsrisiko verbunden ist. In ähnlicher Weise ist die Expression von miR-363-3p in Nierenzellen, die Cadmium ausgesetzt sind, erhöht, was zu Veränderungen der Zellproliferation und Apoptose führt. Diese Ergebnisse legen nahe, dass bestimmte miRNAs als Biomarker für die Cadmiumbelastung und ihre gesundheitlichen Auswirkungen dienen könnten.

Humanstudien haben die Ergebnisse von In-vitro- und Tiermodellen bestätigt und gezeigt, dass die Cadmiumexposition zu erheblichen Veränderungen der miRNA-Profile führt. Beispielsweise weisen Arbeitnehmer, die beruflich Cadmium ausgesetzt waren, veränderte miRNA-Werte wie miR-122-5p und miR-326-3p auf, die mit der Früherkennung von Cadmiumtoxizität in Verbindung stehen. Diese miRNAs sind an entscheidenden Signalwegen beteiligt, die zelluläre Stressreaktionen, Entzündungen und Apoptose regulieren, was ihr Potenzial als Biomarker für die Überwachung der Cadmiumexposition und der damit verbundenen Gesundheitsrisiken unterstreicht.

Die Fehlregulation von miRNAs spielt eine zentrale Rolle bei der Pathogenese von Krankheiten, die durch Cd-Exposition hervorgerufen werden. Das Verständnis der spezifischen miRNAs, die durch Cd beeinflusst werden, und ihrer Zielpfade liefert wertvolle Einblicke in die molekularen Mechanismen der Cd-Toxizität.

Obwohl erhebliche Fortschritte erzielt wurden, sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um ein konsistentes Profil der miRNA-Expression als Reaktion auf Cadmiumexposition zu erstellen und wirksame Strategien zur Vorbeugung und Abschwächung der schädlichen Auswirkungen dieses gesundheitsschädlichen Metalls zu entwickeln. Zukünftige Studien sollten sich auf groß angelegte Analysen von miRNA-Veränderungen in verschiedenen Populationen konzentrieren, um unser Verständnis von Cadmium-bedingten Krankheiten zu verbessern und Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu verbessern.

Mehr Informationen:
Mehdi Koushki et al., Cadmium-induzierte Veränderungen im microRNA-Expressionsprofil: eine umfassende Übersicht, Genexpression (2024). DOI: 10.14218/GE.2023.00126

Bereitgestellt von Xia & He Publishing Inc.

Zitat:Exploring Cadmium-induzierte Veränderungen im microRNA-Expressionsprofil (2024, 26. Juli), abgerufen am 26. Juli 2024 von https://phys.org/news/2024-07-exploring-cadmium-profile-micrornas html

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By rb8jg

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