Deutsche Archäologen haben bei Ausgrabungen in einem Industriepark, in dem mit dem Bau einer neuen Anlage für den US-amerikanischen Chiphersteller Intel begonnen werden soll, einen komplexen antiken Friedhof entdeckt, darunter ein Panzergrab.

Der Standort liegt in der Nähe von Magdeburg, etwa 160 Kilometer westlich von Berlin, und die Pläne für den Bau von zwei Halbleiterfabriken auf dem Gelände sollen noch in diesem Jahr beginnen. Seit 2023 untersuchen Archäologen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt das Gebiet der Gemeinde Eulenberg und stellten vor Beginn der Bauarbeiten fest, dass sich auf einem kleinen Hügel des Gewerbegebiets tatsächlich Grabhügel befanden stammt aus der Jungsteinzeit.

Unter dem Hügel befanden sich zwei „monumentale Hügelgräber“, die hölzerne Grabkammern mit mehreren Bestattungen darin bedeckten, teilte das National Heritage Office in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung mit. Man geht davon aus, dass die Grabstätten etwa 6.000 Jahre alt sind und Überreste antiker Rituale enthalten, etwa ein Streitwagengrab, in dem Vieh geopfert und mit einem menschlichen Körper in einer besonderen Formation begraben wurde, um einen Karren mit Kutscher oder einen von Tieren gezogenen Pflug nachzuahmen. .

Archäologen graben die Grabstätte eines Mannes und zweier Rinder aus.  / Bildnachweis: Oliver Dietrich / Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Archäologen graben die Grabstätte eines Mannes und zweier Rinder aus. / Bildnachweis: Oliver Dietrich / Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Das Büro nannte die neuen Entdeckungen „spektakulär“ und sagte, sie deuten darauf hin, dass „die Landschaft offensichtlich lange Zeit für prähistorische Menschen wichtig blieb“.

Archäologen führten einen der beiden Grabhügel auf die Baalberg-Gruppe zurück, eine antike neolithische Kultur, die zwischen 4100 und 3600 v. Chr. in Mitteldeutschland existierte. Im Inneren des Hügels wurden zwei große trapezförmige Grabkammern aus Holz gebaut, mit einem Korridor zwischen den Kammern. Experten vermuten, dass die Route im Laufe des nächsten Jahrtausends von Siedlern als Prozessionsroute genutzt wurde.

Entlang der Prozessionsroute entdeckten Archäologen die Überreste geopferter und begrabener Jungviehpaare. In einem Fall wurde für einen Mann im Alter von 35 bis 40 Jahren vor Viehgräbern ein Grab ausgehoben, um das Bild des „Streitwagens“ zu schaffen. Ritualgräber dieser Art „symbolisieren, dass neben dem Vieh der wichtigste Besitz, die Sicherheit des Lebensunterhalts, den Göttern geopfert wurde“, heißt es in der Pressemitteilung des Denkmalamtes.

Archäologen graben Rindergräber aus, die etwa 5.000 Jahre alt sind.  / Bildnachweis: Oliver Dietrich / Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Archäologen graben Rindergräber aus, die etwa 5.000 Jahre alt sind. / Bildnachweis: Oliver Dietrich / Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Archäologen entdeckten außerdem einen Graben entlang des Prozessionswegs und weitere etwa 4.000 Jahre alte Grabhügel in der Gegend.

„Die Kontinuität in der rituellen Nutzung dieses Teils des Eulenbergs ist erstaunlich und eine weitere Analyse der Funde verspricht noch weitere interessante Erkenntnisse“, so das Denkmalamt.

Die Ausgrabungen am Eulenberg und dem umliegenden Industriepark werden voraussichtlich bis April andauern.

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By rb8jg

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