Zweitägige Streiks des Luftsicherheitspersonals an sechs deutschen Flughäfen haben zur Annullierung von insgesamt 662 Flügen geführt, von denen rund 100.000 Passagiere betroffen waren, teilte der Flughafenverband ADV am Freitag mit.

Passagiere an den westdeutschen Flughäfen Hannover, Dortmund, Dresden, Leipzig, Karlsruhe/Baden-Baden und Weeze waren betroffen, nachdem die Gewerkschaft Verdi das Luftsicherheitspersonal zum Streik aufgerufen hatte.

Die ersten Mitarbeiter streikten am Donnerstagabend in Hannover. Verdi versucht, den Druck auf die Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde am 20. März zu erhöhen.

Gewerkschaften treffen derzeit mit einer Streikwelle auf den Flugverkehr, die mal zu mehr, mal zu weniger Einschränkungen für Passagiere führt. Besonders betroffen ist Lufthansa.

Streiks des Sicherheitspersonals an fünf weiteren deutschen Flughäfen legten am Donnerstag den Betrieb nahezu lahm. Betroffen waren am Donnerstag Flughäfen in Berlin, Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden und Köln/Bonn.

Alle Abflüge an Flughäfen wurden gestrichen, weil Passagiere und Waren die Sicherheitskontrollen nicht mehr passieren konnten. Zudem kam es zu zahlreichen Landungsausfällen.

Nach Schätzungen von ADV wurden am Donnerstag mehr als 580 Flüge gestrichen.

Bei den Tarifverhandlungen im Bereich der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Mitarbeitern privater Sicherheitsdienstleister, die im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an Sicherheitszoneneingängen kontrollieren.

Bisher haben fünf Verhandlungsrunden zu keinem Ergebnis geführt. Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 2,80 Euro pro Stunde, verteilt auf 12 Monate, wobei die Überstundenzuschläge schneller ab der ersten Überstundenstunde beginnen sollen.

Verdi und Lufthansa beantragen schnellstmöglich ein Schlichtungsverfahren.

Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky hält eine Einigung im angestrebten Schlichtungsverfahren bis spätestens 30. März für „sehr realistisch“.

„Ich denke, beide Seiten wollen einen Streik zu Ostern vermeiden“, fügte Reschinsky hinzu. Während der Mediation würde ein Moratorium für Arbeitskampfmaßnahmen gelten.

Laut dem Verband der Flugsicherheitsunternehmen (BDLS) haben Arbeitgeber in drei Stufen 2,70 Euro mehr pro Stunde geboten, wodurch das Monatsgehalt von 432 Euro auf 470 Euro steigen würde. Der Tarifvertrag muss eine Laufzeit von 24 Monaten haben.

Eine sechste Verhandlungsrunde mit Verdi ist für den 20. März geplant.

Arbeitgeber kritisierten das Ausmaß der aktuellen Arbeitskonflikte in der Luftfahrt als „unangemessen“ und verwiesen auf den wirtschaftlichen Schaden in Millionenhöhe.

„Ein annullierter Flug ist immer noch ein verlorener Flug“, sagte Matthias von Randow, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, am Freitag.

Gewerkschaften schadeten tatsächlich den Finanzen von Unternehmen und ihren Mitarbeitern, fügte von Randow hinzu.

Während eines Streiks des Sicherheitspersonals laufen einige Reisende an geschlossenen Check-in-Schaltern am Dortmunder Flughafen vorbei.  Die Gewerkschaft Verdi hat zu weiteren Warnstreiks des Flugsicherheitspersonals an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen.  Bernd Thissen/dpa

Während eines Streiks des Sicherheitspersonals laufen einige Reisende an geschlossenen Check-in-Schaltern am Dortmunder Flughafen vorbei. Die Gewerkschaft Verdi hat zu weiteren Warnstreiks des Flugsicherheitspersonals an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen. Bernd Thissen/dpa

Die Check-in-Schalter in der Abflughalle des Dortmunder Flughafens sind während eines Streiks des Sicherheitspersonals geschlossen.  Die Gewerkschaft Verdi hat zu weiteren Warnstreiks des Flugsicherheitspersonals an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen.  Bernd Thissen/dpa

Die Check-in-Schalter in der Abflughalle des Dortmunder Flughafens sind während eines Streiks des Sicherheitspersonals geschlossen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu weiteren Warnstreiks des Flugsicherheitspersonals an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen. Bernd Thissen/dpa

By rb8jg

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